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Illegaler Bio-Kraftstoff aus China bedroht den THG-Quotenpreis in Deutschland

25.08.2023

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Illegaler Bio-Kraftstoff aus China bedroht den THG-Quotenpreis in Deutschland

Was ist die THG-Quote und warum ist sie wichtig?

Die THG-Quote ist eine gesetzliche Vorgabe, die Unternehmen, die Diesel oder konventionelle Kraftstoffe in Verkehr bringen, dazu verpflichtet, die resultierenden Treibhausgasemissionen um einen bestimmten Prozentsatz zu reduzieren1. Dieser Prozentsatz steigt von 8% im Jahr 2023 auf 25% im Jahr 2030 an2. Die THG-Quote soll dazu beitragen, den Verkehrssektor weniger klimaschädlich zu machen und die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.

Um die THG-Quote zu erfüllen, können die Unternehmen entweder selbst Kraftstoffe mit geringeren Emissionswerten beimischen, wie zum Beispiel Strom oder Bio-LNG, oder sie können THG-Quoten von Dritten erwerben, die tatsächliche Emissionsreduktionen vornehmen, wie zum Beispiel Besitzer von Elektroautos oder Betreiber von öffentlicher Ladeinfrastruktur1. Die verschiedenen Erfüllungsoptionen umfassen unter anderem Biokraftstoffe, auf Strom-basierende Kraftstoffe, Eigentum eines privaten Elektrofahrzeuges oder Betreiben von öffentlicher Ladeinfrastruktur2.

Die THG-Quote hat einen Marktpreis, der sich nach Angebot und Nachfrage richtet. Je höher die Nachfrage nach THG-Quoten ist, desto höher ist auch der Preis. Der THG-Quotenpreis ist ein wichtiger Anreiz für die Unternehmen, in klimafreundlichere Kraftstoffe zu investieren und die Emissionen zu senken. Wenn der THG-Quotenpreis zu niedrig ist, sinkt auch die Rentabilität der Biokraftstoffproduzenten und die Innovation im Verkehrssektor wird gebremst.

Wie beeinflusst der illegale Bio-Kraftstoff aus China den THG-Quotenpreis?

In den letzten Jahren hat sich jedoch ein Problem ergeben, das den THG-Quotenpreis bedroht: der illegale Bio-Kraftstoff aus China. Dabei handelt es sich um Biodiesel, der als “fortschrittlich” deklariert wird, obwohl er nicht den von der EU vorgegebenen Standards entspricht4. Fortschrittliche Biokraftstoffe sind solche, die aus Abfall- und Reststoffen wie Stroh oder Altspeiseöl hergestellt werden, die nicht anderweitig verwendet werden können5. Diese Biokraftstoffe haben einen höheren Emissionsminderungswert als herkömmliche Biokraftstoffe aus Pflanzenöl oder Zuckerrohr5.

Der illegale Bio-Kraftstoff aus China wird jedoch vermutlich aus Palmöl oder anderen Pflanzenölen hergestellt, die in Konkurrenz zu Nahrungsmitteln stehen und zu Abholzung und Landnutzungsänderungen führen4. Diese Biokraftstoffe haben einen niedrigeren oder sogar negativen Emissionsminderungswert und tragen nicht zur THG-Quote bei5. Der illegale Bio-Kraftstoff aus China wird aber trotzdem als fortschrittlicher Biokraftstoff zertifiziert und nach Europa exportiert, wo er zu einem viel niedrigeren Preis als der europäische Biodiesel angeboten wird4. Die europäischen Biokraftstoffproduzenten stehen dadurch erheblich unter Druck, denn sie können mit den chinesischen Dumpingpreisen nicht mithalten. Einige Unternehmen haben bereits die Produktion eingestellt, während andere erwägen, dies ebenfalls zu tun, was zu möglichen Schließungen der Unternehmen führen könnte4.

Der Zustrom billiger chinesischer Biokraftstoffe hat zu einem Preisverfall von 50 Prozent geführt, was die Rentabilität der europäischen Biokraftstoffproduzenten gefährdet4. Der THG-Quotenpreis ist dadurch ebenfalls gesunken, denn die Nachfrage nach THG-Quoten ist geringer, wenn die Unternehmen billigen Biodiesel aus China kaufen können. Der THG-Quotenpreis wird voraussichtlich 2023 deutlich geringer ausfallen als 2022, was die THG-Prämie für die Besitzer von Elektroautos und die Betreiber von Ladeinfrastruktur reduzieren wird3. Der illegale Bio-Kraftstoff aus China untergräbt somit nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Biokraftstoffindustrie, sondern auch die Wirksamkeit der THG-Quote als Instrument zur Förderung der Verkehrswende.

Was kann man dagegen tun?

Um den illegalen Bio-Kraftstoff aus China zu stoppen, sind mehrere Maßnahmen erforderlich. Zum einen muss die EU-Kommission die Zertifizierungssysteme für Biokraftstoffe überprüfen und sicherstellen, dass sie glaubwürdig und transparent sind4. Die EU-Kommission muss auch die Einfuhr von Biokraftstoffen aus Drittländern stärker kontrollieren und gegebenenfalls Zölle oder andere Handelsschutzmaßnahmen ergreifen4. Zum anderen müssen die nationalen Behörden die Einhaltung der THG-Quote überwachen und bei Verstößen Sanktionen verhängen1. Die nationalen Behörden müssen auch die Qualität und Herkunft der Biokraftstoffe überprüfen und sicherstellen, dass sie den EU-Standards entsprechen1. Schließlich müssen die Verbraucher und die Öffentlichkeit über die Vorteile von fortschrittlichen Biokraftstoffen und die Nachteile von illegalen Biokraftstoffen aufgeklärt werden4. Die Verbraucher und die Öffentlichkeit müssen auch die Möglichkeit haben, die Herkunft und die Nachhaltigkeit der Biokraftstoffe zu erkennen und zu wählen4.

Der illegale Bio-Kraftstoff aus China ist eine ernste Bedrohung für den THG-Quotenpreis in Deutschland und für die Verkehrswende in Europa. Es ist daher wichtig, dass die EU und die nationalen Behörden schnell und entschlossen handeln, um den Betrug zu stoppen und die THG-Quote zu schützen. Nur so kann die THG-Quote ihr volles Potenzial entfalten und zu einer klimafreundlicheren Mobilität beitragen.

Quellen:

1: THG-Quote - European Energy Exchange (EEX) 2: THG-Quoten: Aktuelle Preise, Quotenerlöse und Entwicklungen 3: THG-Quote 2023: So viel ist noch drin - Elektroauto 4: Biosprit-Lüge: Überflutet uns China mit falschem Öko-Treibstoff? 5: China: Betrug bei fortschrittlichem Biodiesel? – DW – 23.08.2023


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25.08.2023

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