THG-Quote für Unternehmen

THG-Quote für Unternehmen: Steuerliche Besonderheiten

Für Unternehmen gelten andere steuerliche Regeln als für Privatpersonen. Die THG-Prämie wird hier als Betriebseinnahme behandelt und kann je nach Unternehmensform steuerpflichtig sein.

Unternehmen als THG-Quoten-Verkäufer

Auch Unternehmen können ihre THG-Quote verkaufen und erhalten eine Prämie, die steuerlich entsprechend behandelt werden muss.

Steuerliche Behandlung nach Unternehmensform

Einzelunternehmen & Freiberufler

Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR)

THG-Prämie wird als Betriebseinnahme erfasst und unterliegt der Einkommensteuer.

Zu versteuern: THG-Prämie als Betriebseinnahme

Bilanzierung

Bei bilanzierenden Unternehmen wird die THG-Prämie als Betriebseinnahme gebucht.

Position: Sonstige betriebliche Erträge

Kapitalgesellschaften (GmbH, AG)

Körperschaftsteuer

THG-Prämie unterliegt der Körperschaftsteuer (15% zzgl. Solidaritätszuschlag).

Satz: 15% KSt + 5,5% Soli = 15,825%

Gewerbesteuer

Zusätzlich fällt Gewerbesteuer an (je nach Hebesatz der Gemeinde).

Hebesatz: ca. 3,5% - 5,5% je nach Gemeinde

Personengesellschaften (OHG, KG)

Die THG-Prämie wird anteilig auf die Gesellschafter verteilt und nach deren Einkommensteuersätzen versteuert.

Verteilung an Gesellschafter:

• Anteile entsprechend der Gewinnverteilungsquote
• Individuelle Einkommensteuer-Sätze der Gesellschafter
• Berücksichtigung von Freibeträgen möglich

Umsatzsteuer bei der THG-Quote

Die Umsatzsteuerpflicht der THG-Prämie hängt von der Art der Unternehmenstätigkeit ab und davon, ob das Unternehmen bereits umsatzsteuerpflichtig ist.

Umsatzsteuerbefreit

Handelt es sich bei der THG-Quote um eine reine Vermögensverwaltung (z.B. bei einer GmbH, die nur Geldanlagen betreibt)?

Keine Umsatzsteuer: THG-Prämie ist umsatzsteuerfrei

Umsatzsteuerpflichtig

Falls die THG-Quote im Rahmen einer unternehmerischen Tätigkeit (z.B. Fahrzeugverleih, Carsharing) entsteht?

Mit Umsatzsteuer: 19% USt auf THG-Prämie

Wichtiger Hinweis

Die umsatzsteuerliche Einordnung sollte immer individuell geprüft werden, da sie von der konkreten Geschäftstätigkeit abhängt.

Wir empfehlen die Rücksprache mit Ihrem Steuerberater für die konkrete steuerliche Behandlung.

Dokumentation und Nachweise

Erforderliche Unterlagen

• Fahrzeugschein des Elektrofahrzeugs
• Bestätigung des THG-Quote Verkaufs
• Zahlungsbelege der THG-Prämie
• Nachweis der Unternehmenszugehörigkeit

Buchhalterische Erfassung

• Betriebseinnahme in der EÜR/Bilanz
• SKR 340/341: Konto 4405 "Sonstige Erlöse"
• Umsatzsteuervoranmeldung (falls umsatzsteuerpflichtig)
• Jahresabschluss: Anhangangabe empfohlen

Häufige Fragen für Unternehmen

Kann ich die THG-Prämie von der Steuer absetzen?

Nein. Die THG-Prämie ist eine Einnahme und kann nicht als Betriebsausgabe abgesetzt werden. Sie erhöht Ihren Gewinn.

Was ist mit geleasten Fahrzeugen?

Bei geleasten Fahrzeugen ist grundsätzlich der Leasingnehmer berechtigt, die THG-Quote zu verkaufen, sofern er Halter des Fahrzeugs ist.

Wie wirkt sich die THG-Prämie auf Verluste aus?

Die THG-Prämie erhöht den Gewinn bzw. reduziert Verluste. Bei Verlustvorträgen kann sie steuerliche Vorteile haben.