40 %-THG‑Quote bis 2030: Warum das die Mobilitätswende entscheidend vorantreibt

13.06.2025

Was ist die THG-Quote?

Die Treibhausgasminderungsquote (kurz THG-Quote) ist ein zentrales klimapolitisches Instrument der Bundesregierung, das seit 2015 den Einsatz erneuerbarer Energien im Verkehrssektor gezielt fördert. Mineralölunternehmen werden gesetzlich verpflichtet, ihren CO₂-Ausstoß jährlich um einen bestimmten Prozentsatz zu senken. Dies erreichen sie entweder durch Beimischung von Biokraftstoffen, den Einsatz von grünem Wasserstoff, die Förderung von E-Mobilität oder zunehmend auch durch alternative Kraftstoffe wie eFuels. Erfüllen die Unternehmen die Quote nicht, drohen empfindliche Strafzahlungen. Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor kontinuierlich und messbar zu senken.

Die Forderung: 40 % bis 2030

Am 13. März 2025 haben 19 führende Verbände aus den Bereichen Automobil, Elektromobilität, Mineralölwirtschaft, Biokraftstoff, Logistik und Verbraucherschutz eine deutliche Erhöhung der THG-Quote verlangt. Konkret soll die bisherige Zielmarke von etwa 25 % auf mindestens 40 % bis zum Jahr 2030 angehoben werden. Der Grund: Nur mit einer deutlich ambitionierteren Vorgabe können die deutschen und europäischen Klimaziele im Verkehrssektor realistisch erreicht werden. Gleichzeitig setzen sich die Verbände für einen technologieoffenen Ansatz ein, der die Nutzung aller nachhaltigen Optionen erlaubt.

Warum ist die Erhöhung auf 40 % entscheidend?

Mehr Klimaschutz

Die aktuellen Klimaziele, insbesondere die CO₂-Neutralität bis 2045, sind mit dem bisherigen Tempo nicht erreichbar. Eine Erhöhung der THG-Quote zwingt die Industrie, deutlich mehr Emissionen einzusparen. Das erhöht den Druck, in emissionsarme Technologien und erneuerbare Energien zu investieren.

Technologieoffenheit

Die THG-Quote wirkt als Innovationsmotor: Ob eFuels, grüner Wasserstoff, Biokraftstoffe oder Strom – alle Technologien werden gefördert, solange sie zur CO₂-Reduktion beitragen. Dadurch können verschiedene Branchen und Akteure flexible Lösungen anbieten.

Investitionssicherheit

Eine ambitionierte Quote ist auch ein wichtiges Signal für Investoren, Hersteller und Betreiber von Ladeinfrastruktur. Sie wissen, dass ihre Geschäftsmodelle und Investitionen langfristig gebraucht und politisch gewollt sind.

Planbarkeit für Unternehmen

Klare, verbindliche Ziele schaffen Planungssicherheit für die kommenden Jahre. Das ist besonders für Betreiber von Ladesäulen, Wasserstoffproduzenten und Hersteller alternativer Kraftstoffe entscheidend.

Automatische Quotenanpassung – Dynamik statt Stillstand

Ein weiterer wichtiger Vorschlag: Die Einführung eines dynamischen Anpassungsmechanismus. Steigt der Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor schneller als geplant, wird die Quote automatisch nach oben angepasst. Bislang existiert so ein Mechanismus nur für die Elektromobilität – zukünftig soll das aber für sämtliche nachhaltigen Optionen gelten. Das verhindert, dass ambitionierte Entwicklungen in einzelnen Technologiebereichen ausgebremst werden.

Hintergründe: RED III und BImSchG

Die Forderungen der Verbände richten sich auch an die Politik: Die EU hat mit der Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED III bereits ehrgeizige Ziele gesetzt, die nun verbindlich und ohne Schlupflöcher in nationales Recht übertragen werden müssen. Hierbei spielt die Novellierung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) eine Schlüsselrolle, um klare Rahmenbedingungen und Investitionssicherheit zu gewährleisten.

Kritische Punkte & Herausforderungen

Doppelte Anrechnung

Aktuell werden manche erneuerbare Energien mehrfach angerechnet (z. B. Strom aus Windkraft dreifach, Biomethan zweifach). Kritiker bemängeln, dass dies häufig nicht zu einer echten Emissionsminderung führt, sondern nur rechnerische Effekte erzeugt. Die Gefahr besteht, dass die tatsächliche Wirkung der Quote überschätzt wird.

Betrugs- und Manipulationsrisiken

Fehlende Verifizierung und Kontrolle – insbesondere bei sogenannten Upstream-Reduktionen (z. B. Einsparungen bei der Erdölförderung) – haben in der Vergangenheit zu Betrugsfällen geführt. Das Umweltbundesamt musste 2024 aufgrund solcher Fälle bereits einschreiten. Ohne klare und transparente Nachweisführung wird das System anfällig für Manipulation.

Technologie- und Preisdruck

Ein schneller Ausbau alternativer Kraftstoffe und Infrastruktur verlangt hohe Investitionen. Gleichzeitig müssen Technologien wie eFuels oder grüner Wasserstoff in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar sein.

Ausblick & Fazit

Die Erhöhung der THG-Quote auf 40 % bis 2030 wäre ein starker Hebel für mehr Klimaschutz im Verkehrssektor. Sie würde die Industrie zu mehr Innovation und Investitionen zwingen, neue Geschäftsmodelle ermöglichen und das Ziel der Klimaneutralität realistisch machen. Der politische Wille und eine saubere, fälschungssichere Umsetzung sind jedoch entscheidend. Ob und wie die nächste Bundesregierung diese Herausforderungen annimmt, bleibt offen – doch die Richtung ist klar: Ohne deutlich ehrgeizigere Maßnahmen bleiben die Klimaziele reine Theorie.

Quellen und weiterführende Informationen

Umweltbundesamt: umweltbundesamt.de

Explortal Logistics: explortal-logistics.net

eFuel Alliance: efuel-alliance.eu

OVID Verband: ovid-verband.de

Wikipedia: de.wikipedia.org

Top Agrar: topagrar.com

Biokraftstoffverband: biokraftstoffverband.de

Lobbyregister Bundestag: lobbyregister.bundestag.de

NOW GmbH: now-gmbh.de

B-THG: b-thg.de 


THG-Quotenportal

THG-Quotenportal

13.06.2025

Teile diesen Artikel:

Sichern Sie sich jetzt Ihre THG Prämie 2025

  • Ab 80 € SofortauszahlungGarantierter Betrag für Ihr E-Auto
  • Zuverlässig & SchnellTHG-Prämie in 1 – 3 Werktagen auf Ihrem Konto
  • Transparent & UnkompliziertSofortauszahlung direkt aufs Konto
  • Keine VertragsbindungKeine versteckten Laufzeitverlängerungen oder Abo-Fallen